Ein wenig wild ist sie schon. Aber auch romantisch, duftend, wandelbar. Viele Menschen kennen die Kiefer leider nur aus Monokulturen im Wald. Der Nadelbaum wirkt jedoch am besten, wenn er sich frei entfalten kann. Warum also nicht mal eine Kiefer für den Garten auswählen? Vielleicht eine besondere?Der große Vorteil von Kiefern: Sie finden überall eine Nische. Die Bäume sind so genügsam, dass sie mit fast jedem Boden zurechtkommen. Ob Sand, ob Moor, ob steiniger Fels – Kiefern sind weltweit anzutreffen. Selbst extremer Kälte sind sie gewachsen, so dass sie auch in großen Höhen gedeihen.
Was sie jedoch wirklich brauchen, ist Licht. Deshalb sind sie dankbar, wenn sie als Solitär-Gehölz in in einem sonnendurchfluteten Garten, einem Park oder einer gestalteten Grünanlage eines Unternehmens stehen dürfen. Übrigens: Es muss nicht die klassische Waldkiefer sein, die Sie in Ihrer Gartenanlage pflanzen. Auch etwas ausgefallenere Arten aus weiter entfernten Regionen fühlen sich inzwischen in Deutschland heimisch und haben sich perfekt an diesen Standort angepasst.
Wir stellen Ihnen hier 6 besonders schöne Kiefernarten vor, um Ihnen einen Einblick in die interessante Welt dieser Koniferen (Nadelgehölze) zu geben. All diese können Sie natürlich in unserer Baumschule kaufen, schauen Sie sich doch einfach mal in voller Pracht vor Ort an!
Silberkiefer (Pinus sylvestris ‚Watereri‘)
Quelle : © wikipedia.de
Möchten Sie eine Kiefer für Ihren Garten kaufen, dann kann diese Sorte (auch Strauch-Wald-Kiefer genannt) für Sie interessant sein. Die Silberkiefer “Watereri” ist klein, kompakt und gedeiht auch in Kübeln. Zudem ist sie stadtklimafest und robust. Selbst Trockenheit oder Fröste kann sie anstandslos vertragen.
Übrigens ist dies eine beliebte Kiefernart, wenn es um Bonsais geht. Kiefern gelten vor allem in China als Symbol eines langen Lebens, weshalb man sich auch gern die Bäume im Miniatur-Format ins Haus stellt.
Steckbrief zur Silberkiefer
Habitus
immergrüner, anspruchsloser Baum, der eher niedrig ist; mit einer Gesamthöhe von etwa 6 Metern passt er auch in kleine Gärten (zum Beispiel Steingärten oder Gärten im asiatischen Stil), macht sich als Gruppengehölz aber auch in größeren Grünanlagen bestens
Blätter / Nadeln
blaugrüne, bis zu 4 cm lange Nadeln, die etwas gedreht sind
Krone
erst kegelförmig, später etwas unregelmäßiger, aber recht dicht
Früchte
Zapfen sind eiförmig und grün, später werden sie graubraun
Wüchsigkeit
langsam wachsend
Standort
bevorzugt feuchte, durchlässige Böden in sonniger Lage
Frosthärte
ist gut winterhart, aber gefährdet bei großen Schneemengen, dann sollte man die Äste schützen
Schnitt
kann gut zu Garten-Bonsais geformt werden, weil diese Kiefernart schnittfest ist
Bergkiefer (Pinus mugo)
Quelle : © Bri Weldon, Flickr, CC2.0
Die Unterarten “Mops” und “Gnom” lassen bereits erkennen, dass die Bergkiefer eine geeignete Konifere auch für Hausgärten ist. Pinus mugo gibt es sogar als Hecke, aber auch im Vorgarten, im Steingarten oder – geschnitten – im modernen Garten wirkt dieser kleine Baum sehr attraktiv. Bekannt ist er auch unter der Bezeichnung Latschenkiefer oder Bergföhre. Da er außerdem noch ansprechende Zapfen ausbildet, wird er gern als dekoratives Gehölz sowohl im Garten als auch in Parkanlagen eingesetzt.
Steckbrief zur Bergkiefer
Habitus
immergrün, anspruchslos, kann ja nach Sorte eher gedrungen oder bis zu 7 Meter hoch werden, wächst breit verzweigt oder mehrstämmig, kann in Gruppen als Hecke gepflanzt werden
Blätter / Nadeln
zweinadelig, dicht stehend, Nadeln sind graugrün und 3 bis 8 cm lang
Wüchsigkeit
stark wüchsig
Früchte
klein und kugelig, eignen sich gut als Dekoration
Standort
mag es sonnig, darf nicht zu nass stehen, ist gut windverträglich
Frosthärte
ist wie alle Kiefern frosthart, achten Sie allerdings darauf, Pflanzen in Kübeln im Winter nicht zu feucht zu halten (Topf könnte bei Frost springen)
Schnitt
gut schnittverträglich, beste Zeit dafür ist Mai
Schwarzkiefer (Pinus nigra)
Quelle : © Roberto Verzo, Flickr CC2.0
Von Asien bis Afrika ist die Schwarzkiefer (Schwarzföhre) zu Hause, fühlt sich inzwischen aber auch in Europa sehr wohl. Einer ihrer Vorteile: Man kann sie gut mit Laubbäumen vergesellschaften, beispielsweise mit der Rotbuche oder der Manna-Esche. Wie bei allen Kiefern sollte man wissen, dass man solch einen Baum nicht nur für sich, sondern auch für die nachfolgenden Generationen pflanzt. Schließlich kann Pinus nigra bis zu 800 Jahre alt werden.
Steckbrief zur Schwarzkiefer
Habitus
immergrün, sehr unempfindlich gegenüber Luftverschmutzung, was sie zum idealen Baum in städtischen Parkanlagen oder Grünanlagen für Unternehmen macht, extrem resistent gegenüber Krankheiten und pflegeleicht
Blätter / Nadeln
lang und lichtgrün, je nach Unterart zwischen 5 und 23 cm lang
Wüchsigkeit und Krone
schnell wachsend mit kegeliger Krone
Früchte
Zapfen haben Schuppen, die schwarz gefärbt sind
Standort
gedeiht auch an windigen Standorten und in großen Höhen, liebt Sonne
Frosthärte
bis zu -30° frosthart
Holz
hoher Harzgehalt, Holz knarrt nicht
Mazedonische Kiefer (Pinus peuce)
Quelle : © wikipedia
Sie wird auch als Rumelische Kiefer, Balkan-Kiefer oder Pinselkiefer bezeichnet – und in der Tat erinnern die langen, abstehenden Nadelbüschel an kleine Pinselchen. Ein großer Vorteil der Mazedonischen Kiefer ist ihre Robustheit: Sie ist nicht anfällig für Blasenrost, eine Erkrankung, die 5-nadelige Koniferen häufig betrifft.
Steckbrief zur Mazedonischen Kiefer
Habitus
je nach Lage erreicht sie von 15 bis etwa 30 Meter Höhe; steht sie allein, beginnen die Äste bereits kurz über dem Boden
Blätter / Nadeln
weiche, grau- bis blaugrüne Nadeln, die angenehm duften; bleiben bis zu 4 Jahren an den Ästen
Krone
kegelförmige Krone
Früchte
lange, grüne Zapfen, die recht harzig sind, die sich aber später braun färben
Wüchsigkeit
schnell wachsend mit bis zu 40 cm Zuwachs im Jahr
Standort
Pinus peuce ist an kalte, nasse und saure Böden gewohnt, kommt aber auch mit Trockenheit gut aus; wie alle Kiefern bevorzugt sie Licht
Frosthärte
sehr gut winterhart
Holz
im Herkunftsgebiet wichtig für die Forstwirtschaft, in unseren Regionen werden die Zweige der Kiefer gern für Gestecke verwendet, weil sie ein ansprechende Farbe und Dichte besitzen
Schlangenhautkiefer (Pinus leucodermis)
Quelle : © F. D. Richards, Flickr CC2.0
Sie wächst recht langsam und wird auch mit zirka 20 Metern längst nicht so hoch wie die Föhre, zudem ist die Schlangenhautkiefer ein optisch sehr auffälliger Baum. Haben Sie diesen in Ihrem Garten, gefällt er als Sichtschutz genauso wie als ausdrucksstarkes Gewächs. Da die Schlangenhautkiefer sowohl einzeln als auch in Gruppen gepflanzt werden kann, ist sie auch eine gute Empfehlung für große Gärten, begrünte Innenhöfe oder Parks.
Steckbrief zur Schlangenhautkiefer
Habitus
immergrüner, anspruchsloser Baum
Blätter / Nadeln
Nadeln sind dunkelgrün und glänzend, stehen in Büscheln ab und stechen scharf
Früchte
Kiefernzapfen sind attraktiv blau
Rinde
zunächst silbergrau und glatt, wird später aschgrau und zerteilt sich in Platten; ist mit glänzenden Schuppen besetzt (daher auch der Name)
Wüchsigkeit
langsam wachsend
Frosthärte
sehr gut winterhart
Herkunft
stammt vom Balkan und aus Südeuropa, daher kaum als wichtiger Holzlieferant genutzt
bevorzugter Boden
von sandig bis lehmig ist alles möglich
Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
Quelle : © Joan Simon, Flickr CC2.0
Vor allem in Norddeutschland ist die Wald-Kiefer (auch Föhre oder Gemeine Kiefer) weit verbreitet, weil sie problemlos auf sandigen Böden wächst. Bis zu 700 Jahren alt und etwa 40 Meter hoch kann der Baum werden.
Steckbrief zur Wald-Kiefer
Habitus
immergrüner, sehr pflegeleichter Baum
Blätter / Nadeln
nicht stechende, doppelpaarige, lange Nadeln (erinnern an Pinzetten) von blaugrüner Farbe
Krone
unregelmäßige Krone, die sich je nach Umgebung entwickelt: von schirmartig bis eher schmal
Früchte
charakteristische, nach unten hängende Kiefernzapfen (sogenannte Kienäpfel), die sich bei Wärme knackend öffnen, um ihre Samen freizugeben
Rinde
eindrucksvolle rote Färbung der Rinde
Wurzeln
tiefe Pfahlwurzeln, deshalb braucht der Nadelbaum Platz
Frosthärte
extrem frosthart
beste Pflanzzeit
ab dem Spätsommer bis ins Frühjahr
Holz
harzreich, mit unverwechselbarem Duft; Kiefernholz ist formstabil, von heller Farbe und leicht; wird gern als Bauholz eingesetzt
Kiefer nicht schneiden
Die Waldkiefer wird also recht hoch, so dass sich die Konifere nicht für kleine Hausgärten empfiehlt. Pinus sylvestris sollte zudem nicht geschnitten werden – vor allem nicht vom Wipfel her. Dann entwickeln die Gehölze Notkronen, die eher unattraktiv aussehen. Eine etwas wild gewachsene, rauschende Kiefer kann ihre volle Schönheit deshalb besser in größeren Grün-Anlagen entfalten, zum Beispiel bei der Gestaltung von Parks und Außenbereichen um Unternehmen. Als vorteilhaft erweist es sich dabei, dass nur wenig Pflege benötigt wird (eventuell lediglich etwas Totholz entfernen) und der immergrüne Baum auch sehr krankheitsresistent ist.
Kiefernarten für den Garten
Passt eine Kiefer in meinen Garten? Das hängt natürlich von der Größe der Grünanlage, den herrschenden Standortbedingungen (viel Licht!) und Ihrer Pflanzenvorliebe ab. Eine Waldkiefer könnte in einem Hausgarten zu mächtig wirken und mit ihren tiefen Wurzeln zu viel Platz beanspruchen. Auf einem größeren Grundstück ist eine Kiefer, zum Beispiel die besondere Schlangenhautkiefer, ein Hingucker. Kleine Exemplare bringt die Sorte Silberkiefer “Watereri” hervor.
Fazit zur Kiefer
Die Schönheit dieses Baumes erschließt sich meist erst, wenn man ihn außerhalb von Wald-Schonungen sieht. Dann erkennt man, wie variantenreich Kiefern sein können: von wild-romantisch bis streng als Bonsai. Kiefern haben den Vorteil, sehr pflegeleicht und robust zu sein. Und mit einem immergrünen Nadelbaum haben Sie selbst im Winter stets ein Stück Grün vor Augen.
Ehe Sie sich für eine Konifere aus dem Bereich der Kiefern entscheiden, ist das Kennenlernen der Pflanzen wichtig: Suchen Sie deshalb eine Baumschule auf, um die Bäume in natura zu sehen. Bei Leonhards haben wir unterschiedliche Kiefern zur Auswahl, zu denen wir Sie gern beraten.