Unkraut im Rasen: So entfernen Sie es – und halten es fern

Sie gehören nicht dorthin, sind nicht erwünscht – und wollen doch nicht gehen… Wer einen gepflegten, grünen Rasen liebt, der möchte nichts anders als satte, weiche Gräser. Auf Unkraut wie Löwenzahn, Giersch, Gundermann und vor allem Klee kann man gut verzichten. Wie aber wird man diese ungewollten Pflanzen auf Dauer los? Und wie kommen sie erst gar nicht in den Garten?

Unkraut: Welche Pflanzen zählen dazu?

Eine einheitliche Definition von Unkraut gibt es nicht, denn in der “wilden Natur” hat jede Pflanze ihre Aufgabe und Berechtigung. In der “gezähmten Natur” hingegen, wozu auch Garten- oder Parkanlagen gehören, geht es um Nutzen aus menschlicher Perspektive oder ästhetische Ansprüche. Ein Unkraut ist deshalb immer Ansichtssache.

Generell kann man das Unkraut als ein Gewächs bezeichnen, was in Konkurrenz zur Kulturpflanze steht. Diese möchte man im Park oder Garten gedeihen sehen, während jene dort unerwünscht ist. Nicht nur Kräuter im eigentlichen Sinn zählen dazu, sondern auch Moose, Farne, Gräser und andere Pflanzen. Seit einiger Zeit werden diese Pflanzen auch als Beikräuter bezeichnet.

Häufig als Unkraut im Rasen bezeichnet werden:

  • Rot- und Weißklee (Trifolium pratense & rifolium repens)
  • Löwenzahn (Taraxacum officinale)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Brennessel (Urtica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänsedistel (Sonchus)
  • Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hirse (Echinochloa)
  • Faden-Ehrenpreis (Veronica filiformis)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
  • Kleine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Quecke (Elymus)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Wicke (Vicia)
  • Knöterich (Persicaria)

Was hilft gegen Unkraut im Garten?

Viele Unkrautarten sind robuster als die zarten Grashalme im Rasen: Deshalb setzen sie sich leicht durch. Gras mag es sonnig, gut durchlüftet, nährstoffreich und nicht zu feucht. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Wenn Sie nun einen gleichmäßigen Rasen möchten, sollten Sie bei der Bekämpfung des Unkrauts zunächst unterscheiden zwischen einjährigem Samenunkraut und zweijährigem (mehrjährigem) Wurzelunkraut.

Die einjährigen Pflanzen

Dazu gehören unter anderem Franzosenkraut, Weißklee und Rispengras. Ihre Hauptblütezeit ist der Sommer, und sie bilden Tausende von Samen aus, die sich dann in nächster Umgebung verteilen. Diese Samen können über längere Zeit im Boden verweilen und keimen dann bei günstigen Bedingungen aus. Es gilt also, das Ausbringen der Samen zu vermeiden. Dazu werden bei den ersten Anzeichen dieser Unkräuter in Frühjahr die Pflänzchen entfernt. Hat man sie übersehen, dürfen die später größeren Gewächse auf keinen Fall bis zur Ausbildung von Samen kommen: Der Rasen muss deswegen regelmäßig gemäht werden, damit erst gar keine Blüten auftauchen können. Samenunkraut darf als kleine Pflanze ohne Blüten auf den Kompost.

Die mehrjährigen Pflanzen

Hier ist richtiges Arbeiten angesagt: Jäten, Hacken, Grubbern – die Wurzelunkräuter sind oft hartnäckig, weil sie unterirdisch große Wurzelgeflechte (Rhizome) ausbilden können. Deshalb auch besser nicht auf den Kompost geben, weil sie sich selbst von dort aus verbreiten könnten. Bekannte Vertreter sind die Große Brennessel, die Acker-Kratzdistel und die Ackerwinde. Die Pflanzen dürfen nicht einfach abgerissen werden – das hilft nicht, um sie loszuwerden. Sie müssen tief und breit graben, um die Wurzeln zu entfernen. Wirksam kann das Abdecken mit schwarzer Folie sein, um den Pflanzen Licht zu entziehen, aber ein Allheilmittel ist auch das nicht.

Moos entfernen

Ist der Rasen vermoost, ist das ein Zeichen von zu wenig Stickstoff und Licht sowie zu viel Feuchtigkeit unter der Oberfläche. Die häufigste Moosart im Garten ist der “Sparrige Runzelbruder”, eine genügsame, sehr anpassungsfähige Pflanze.

Was hilft, um das Moos loszuwerden?

  • im Frühjahr den Rasen vertikutieren, um das Moos aus dem Rasen zu zupfen (Vertikutierer auf 1-2 mm Tiefe einstellen)
  • danach hochwertige Rasensaat auf den kahlen Stellen ausbringen
  • Rasen kalken, um den Stickstoffgehalt des Bodens zu erhöhen (das wirkt übrigens auch gegen übermäßigen Klee im Rasen)
  • ab und zu Sand auf den Rasen, um ihm die Feuchtigkeit zu entziehen
  • auch Holzasche ist wertvoll, um Moos zu bekämpfen
  • Rasen nie kürzer als 4 cm schneiden
  • Staunässe bekämpfen (Boden mit z.B. Lavagestein der Körnung 8-11 mm auflockern), damit die kleinen Graswurzeln nicht abfaulen
  • möglicherweise können auch Stauden oder Hecken zurückgeschnitten werden, die dem Rasen das Licht nehmen
  • für die Aussaat eignen sich auch “Spielrasen” oder “Sportrasen”, die besonders robust sind

5 Tipps: Grundsätzliches zur Rasenpflege

1. Bodenbeschaffenheit testen

Ein sorgfältig gepflegter, grüner Rasen hängt sehr von der Bodenbeschaffenheit ab: Welchen pH-Wert habe ich? Es gibt einfache Methoden, das selbst schnell zu messen. Ist der Boden eher lehmig oder sandig? Welche Umgebung habe ich? Denn liegt Ihr Grundstück an einer wilden Wiese, ist es natürlich schwieriger, das Unkraut langfristig von Ihrem Rasen fernzuhalten.

2. Auf Umweltverträglichkeit achten

Ihr Garten ist ein lebendes Stück Natur. Bedenken Sie bei allen Maßnahmen, die Sie anwenden – zum Beispiel beim Düngen –, welche Auswirkungen sie auf die Umgebung haben. Nie zu viel oder zu aggressiv. Immer auf den richtigen Zeitpunkt achten, zum Beispiel nach dem ersten Rasenschnitt im Frühjahr. Und wenden Sie diese Mittel bloß nicht an, um nicht das Grundwasser und den Boden zu verderben (außerdem sind sie gesetzlich verboten!):

  • Essigreiniger
  • Salz(wasser), besonders Streusalz
  • Spritzmittel wie Gift

Unkrautvernichter wie Herbizide sind möglichst zu vermeiden, weil sie zum Beispiel an essbare Pflanzen geraten könnten. Sie schädigen die Tierwelt und andere Pflanzen.

3. Qualität hilft Kosten senken

Sorgen Sie dafür, dass in Ihrem Garten nur hochwertige Produkte verwendet werden, das gilt für die Ansaat ebenso wie für den Rollrasen. Auch wenn die Erstanwendung zunächst teuer gegenüber einer Billigmischung aus dem Discounter erscheint – auf Dauer sparen Sie Kosten. In qualitativ schlechter Ware stecken oft Samen von Unkräutern, was natürlich kontraproduktiv ist. Dann beginnen Sie in jedem Jahr wieder das selbe Prozedere mit intensiver Bodenvorbereitung, Düngung und Pflege. Lieber einmal richtig machen!

4. Mähen ist das A und O

Ein schöner Rasen entsteht nicht von allein. Pflege braucht er schon. Das Rasenmähen ist dabei die Hauptaufgabe. Ein- bis zweimal pro Woche (je nach Witterung und Wachstum) darf der Mäher zum Einsatz kommen. Empfehlenswert sind Rasenmähroboter, die Ihnen die Arbeit abnehmen. Das Gras sollte eine Länge zwischen 4 und 5 cm haben. Der Vorteil dabei: Viele Unkräuter kommen mit kurz gemähtem Rasen nicht so gut zurecht, denn sie können keine Samen entwickeln, um sich zu verbreiten. Nennen Sie eine große Wiese Ihr Eigen, können Sie professionelle Hilfe zur Rasenpflege heranziehen. Ein nicht ganz uneigennütziger Hinweis: Landschaftsgärtner sind mit den richtigen Werkzeugen ausgestattet, um Ihre Grünanlage tipptopp in Ordnung zu halten.

5. Weitere natürliche Mittel gegen Unkraut

Mulch auf den Beeten, die den Rasen umgeben, ist gut geeignet, damit sich dort keine unerwünschten Pflanzen ansiedeln können, die dann auch in Richtung Gras auskeimen. Auch können Sie auf dem Beet ein Unkrautvlies ausbringen, um zumindest dort die Ausbreitung von Unkraut im Zaum zu halten, welches seine Samen oder Wurzeln ansonsten bis auf das Gras ausbreiten würde. Sie können gegen Unkraut gezielt mit heißem Wasser vorgehen – aber Vorsicht, dass man dabei nicht zu viel vom Rasen verbrüht. Das Kraut wird braun und kann dann entfernt werden. Tauchen Moos oder kleine Pflänzchen zwischen Pflastersteinen, Terrassenplatten oder an Wegesrändern auf, können sie abgeflämmt werden oder Sie säubern die Fugen mit dem Hochdruckreiniger.

Einfach & schnell: Komplettlösung für den Rasen

Wenn alle Maßnahmen nicht fruchten, dann kommt eine Komplettlösung vom Fachmann in Frage, der den alten, vermoosten und mit Unkräutern durchzogenen Rasen austauscht. Die Grasnarbe wird vom Landschaftsgärtner entfernt und der Boden darunter aufgelockert, ggf. durch z.B. bodenstrukturbildende Zusatzstoffe verbessert und mit nährstoffreichem Oberboden (Mutterboden) bedeckt. Darüber kommt ein Rollrasen von bester Qualität, so dass Sie gleich wieder üppiges Grün im Garten haben. Vor allem für größere Gärten ist dies eine saubere und schnelle Lösung, um Unkraut im Garten auf (eine gewisse) Dauer fernzuhalten. Das Herantragen von Samen durch den Wind kann aber auch der Profi nicht beeinflussen. Wenn Sie von Beginn an mit dem Rasenmähroboter arbeiten, erhalten Sie einen gleichmäßigen, optimal gepflegten Rasen, auf dem Unkraut eine wesentlich kleinere Chance hat.

Unkraut bekämpfen: Warum ist das notwendig?

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Quelle: http://www.querbilder.de/cartoons/354_englischer_rasen.html

Die Gründe, das Unkraut aus der grünen Fläche zu entfernen, sind ganz unterschiedlich:

  • Wunsch nach einem englischen Rasen, der durch seine harmonische, gleichmäßige Optik besticht
  • Vermeiden von Verletzungen, deshalb möchte man weder Disteln noch Brennesseln
  • Unkraut verdrängt aufgrund seiner Robustheit die gewünschten Pflanzen; so kann sich der Löwenzahn schnell vom Rasen auch über das Gemüse-Beet ausbreiten und den Platz einschränken
  • Entzug von Nährstoffen, Wasser und Licht für die gewollten Pflanzen
  • Oft braucht es viel Arbeitsaufwand, um die Unkräuter zu beseitigen – deshalb von Anfang an konsequent entfernen
  • Bestimmte Unkraut-Pflanzen können Allergien auslösen
  • Pflanzen können giftig sein, was eine Gefahr für Kinder und Tiere bedeutet
  • Treten sie zwischen Platten und Wegen auf, kann das Unkraut mit starken Wurzeln die Bebauung zerstören
  • Unter der Terrasse kann sehr gut ein Unkrautvlies verbaut werden: Das Unkrautvlies ist an dieser Stelle von enormem Vorteil, weil es über längere Zeit ein Durchdringen der Wurzelunkräuter verhindert, damit Sie lange Zeit Freude an Ihrer Terrasse haben.

Was spricht für das Unkraut?

Der Wunsch, einen gepflegten, weichen, grünen Rasen zu haben, ist selbstverständlich. Ein sattes Grün wirkt beruhigend und entspannend. Doch bedenken Sie, dass Unkräuter nicht per se schädlich sind – im Gegenteil. Viele dieser Pflanzen können auch nützlich sein: Bienen lieben Klee, Huflattich ergibt tollen Hustentee, Brennesselsud dient als Mittel gegen Schädlinge wie Blattläuse, Löwenzahn wird als Tierfutter verwendet…

Den Biologen sind noch lange nicht alle nützlichen Eigenschaften sowie alle Wechselwirkungen zwischen Pflanzen bekannt. So wurden früher bestimmte Gewächse, zum Beispiel Roggen, als Unkraut angesehen, die heute zu den Kulturpflanzen zählen.

Deshalb können Sie überlegen, den Wildkräutern in Ihrem Garten eine kleine Ecke einzuräumen, um aus ihnen Nutzen zu ziehen, um beispielsweise mit natürlichen Mitteln Pflanzenschädlinge zu bekämpfen.

Fazit

Intensive Pflege ist notwendig, wenn Ihr Rasen möglichst frei von Unkraut werden und bleiben (!) soll. Denn in der Natur können Sie vieles, aber nicht alles exakt beeinflussen. Die wichtigsten Tipps, um Unkraut vom Rasen fernzuhalten sind: das jährliche Vertikutieren des Rasens (vor allem bei Moos), das regelmäßige Mähen Ihres Grases und die konsequente Entfernung von Unkräutern ehe sie sich zur Plage im Garten entwickeln. Das ist mit viel Arbeitsaufwand verbunden, bei dem Sie sich aber von einem Unternehmen des GaLaBaus unterstützen lassen können. Besonders, wenn es sich um eine große Grünfläche handelt, ist die Hilfe von Profis ratsam.

Stehen auch Sie eher vor einer wilden Wiese statt einem gepflegten Rasen? Benötigen Sie Tipps und Unterstützung bei der Pflege einer Grünanlage, egal welcher Größe? Wir haben das Fachwissen, um Moos und Unkraut im Rasen auf Dauer aus Ihrem heimischen Garten zu verbannen. Kontaktieren Sie uns einfach!

Foto: skitterphoto.com (https://www.pexels.com/photo/garden-grass-meadow-green-589/)