Die Esche: Der hohe Lichtbaum aus edlem Holz

Ein wenig fristet die Esche ein Schattendasein unter den großen Laubbäumen. Zu Unrecht! Sie ist nicht so mythenumrankt wie die Eiche und wird auch nicht uralt wie eine Linde. Aber die Esche hat viele andere Vorteile, die wir Ihnen in diesem Beitrag näherbringen möchten. Vielleicht ist die Esche ja danach Ihr Traum-Baum…

Drei Arten von Eschen (lat. Fraxinus) gibt es in Europa: die Blumen- oder Mannaesche (Fraxinus ornus) und die Schmalblättrige Esche (Fraxinus angustifolia), die besonders in Südeuropa verbreitet sind, und die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), die in unseren Breiten heimisch ist. Sie wird auch Hohe Esche oder Gewöhnliche Esche genannt.

Steckbrief zur Gemeinen Esche
(Fraxinus excelsior)

Höhe

bis 15 bis 40 Meter

Alter

kann bis zu 300 Jahre alt werden

Gattung

gehört zu den Ölbaumgewächsen (damit ist sie mit Liguster und Forsythia verwandt)

Standort Licht

hell, nicht zu warm, zählt zu den Lichtbäumen

Standort Boden

bevorzugt gut durchlüftete, feuchte und basenreiche Böden

Herkunft

gemäßigte bis subtropische Gebiete der Nordhalbkugel, viele Arten in China und Nordamerika

Blätter

unpaarig gefiedert und gegenständig, etwa 20 cm lang; untergliedert in 9-15 Teilblätter mit gezahntem Rand; treiben spät nach der Blüte im Mai aus

Laub

der einzige Baum in Deutschland, der seine Blätter grün nach dem ersten Frost abwirft

Blüte

unscheinbare, ährige Blütenstände mit purpurroten Blüten, die vor den Blättern erscheinen; Blütezeit ist Mai; Verbreitung über Windbestäubung

Besonderheit

die attraktiven, tiefschwarzen und kugeligen Knospen, die schon im Winter zu erkennen sind und Fraxinus excelsior unverwechselbar machen

Früchte

Nussfrüchte, einsamig und einseitig geflügelt; Fruchtreife im September/Oktober; Nüsschen sind etwa 2-5 cm lang und 1 cm breit und bleiben in dichten Büscheln über den Winter hängen

Esche pflanzen – das sollten Sie wissen

Die Gemeine Esche zählt zu den höchsten Laubbäumen in Europa, wirkt aber aufgrund ihrer lockeren Krone nicht so mächtig wie ein beispielsweise ein Ahorn mit runder Krone. Trotzdem ist sie kein Baum für kleine Gärten, denn sie bildet auch ein tiefes und kräftiges Wurzelwerk aus. Nicht ratsam ist das Pflanzen einer Esche deshalb nah an Hauswänden oder Mauern.

Sie eignet sich jedoch hervorragend für größere Garten-, Park- oder Waldanlagen, weil sie sehr gut vergesellschaftet werden kann. So gedeiht sie optimal mit Buche, Ulme, Ahorn oder Pappel.

Da sie feuchte und lichte Standorte liebt, ist Fraxinus excelsior in Auwäldern oder an Bachläufenzu finden. Befindet sich auf Ihrem Grundstück also eine Wasserfläche (ein Teich, ein Bach, eine Quelle), fühlt sich eine Esche wahrscheinlich wohl. Ebenfalls ideal ist der Baum als Stabilisator von rutschgefährdeten Hängen, so unter anderem an Bach- und Flussufern. Weil das Wurzelgeflecht der Esche dicht und weit ausgebreitet ist, können Uferböschungen mit Eschenpflanzen befestigt werden. Dadurch verhindert man Unterspülungen und Abschwemmungen.

Wann pflanze ich eine Esche?

Die beste Pflanzzeit ist von Ende Oktober bis Mitte April. Wenn man die Pflanzen aussät, dann sollte man das zeitige Frühjahr wählen, denn die Samen ruhen, ehe sie austreiben. Übrigens samt sich der Eschenbaum selbst gut aus. Er ist schnellwüchsig und hat eine gerade Stammachse. Zunächst ist die Rinde glatt und hellgrün-grau, aber dem 40. Lebensjahr wird sie dunkler bis schwarzgrau, reißt auf und bildet borkige Einschnitte.

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Für den kleinen Garten: Blumenesche

Fraxinus ornus © wikipedia.pngBlumenesche, Quelle : wikipedia

Wünschen Sie sich eine Esche in Ihren Hausgarten, dann ist die Blumenesche eine gute Wahl, zum Beispiel die Sorte “Mecsek” (Fraxinus ornus ‘Mecsek’), die nur mittelgroß wird und eine kugelförmige Baumkrone entwickelt. Zudem besticht sie durch ihre außergewöhnliche Blüte und ihr gelbes Herbstlaub.

Tipps zum Düngen und Schneiden

Der Baum ist recht anspruchslos und pflegeleicht. Eine Düngung etwa ist nicht unbedingt nötig, aber eine zusätzliche Gabe Kompost oder ein Volldünger wie Oscorne Animalin wird im Frühjahr gern genommen.

Auch ein Schnitt ist nicht erforderlich. Er ist jedoch möglich, wenn es ein wirkliches Platzproblem mit der großen Esche gibt. Da der Baum gern von Vögeln zum Brüten genutzt wird, achten Sie bitte auf die Vogelschutzzeit. Wenn Sie hierzu einen Profi beauftragen, kennt dieser sich mit den rechtlichen Maßgaben aus. Manchmal ist zum Beschneiden der Gemeinen Esche eine Genehmigung von der Kommune nötig (Baumschutzsatzung) – deshalb vorher lieber nachfragen.

Von Eschenholz bis Eschenrinde

Fraxinus-angustifolia-©wikipedia.pngSchmalblättrige Esche, Quelle : wikipedia

Eschenholz: edel und biegsam

Fest und elastisch zugleich ist das Holz der Esche. Deshalb kommt es sehr häufig im Möbel-, Parkett- oder Treppenbau vor sowie für Sportgeräte (zum Beispiel Bogen oder Schlitten) oder Werkzeugstiele. Aber auch als Brennholz hat es einen hohen Stellenwert.

Eschenrinde und Eschenblätter: Heilkraft aus der Natur

Der Baum enthält ätherische Öle, Mineralsalze und Vitamine. Besonders verbreitet war früher das Behandeln von Wunden und die Blutstillung mit der gerbsäurehaltigen Rinde der Esche. Der Tee aus Eschenblättern wird bei Blasenentzündungen oder Gicht zubereitet.

Esche in der Mythologie: Weltenbaum der Germanen

Die Weltenesche Yggdrasil in der Nordischen Mythologie stellt die Verbindung zwischen Himmel, Erde und Unterwelt dar und belegt, wie lange Eschen schon in unseren Breiten zu Hause sind. Auch den Römern war sie als Symbol einer glücklichen Ehe bekannt, und selbst Amors Pfeile sollen aus Eschenholz gewesen sein…

Eschensterben: Ein Pilz bedroht(e) den Baum

Zu Beginn der 1990er Jahre wurde erstmals eine neue Krankheit beobachtet, die Fraxinus excelsior in ganz Europa befiel. Es kommt dabei zum Welken und Abfallen der Blätter sowie zum Absterben von Zweigen und Wipfeltrieben, ausgelöst durch einen Schlauchpilz. Es wurde daraufhin versucht, durch die gezielte Zucht resistenter Bäume diesen Schädling der Eschen auszumerzen, so dass die Bedrohung heute so gut wie nicht mehr existiert.

Fazit zur Esche

Die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) gehört zu den höchsten Bäumen Europas, was sie eher empfehlenswert für größere Gartenanlagen oder Landschaften macht. Gut gedeiht der Baum an feuchten, hellen Standorten – ideal als Böschungsbefestigung an einem Wasserlauf.

Die Esche ist sehr pflegeleicht, jedoch sollte man beim Anpflanzen darauf achten, dass sie ein weit verzweigten, dichtes Wurzelwerk hat. Da sie als Lichtbaum gilt, verdunkelt sie mit ihrer lockeren Krone den Garten auch nicht, sondern wirft eben einen lichten, angenehmen Schatten.

Möchten Sie eine Esche kaufen, sollten sie sich deshalb von einem Landschaftsgärtner beraten lassen. Gilt es, einen frostsicheren und anspruchslosen Baum für eine Grünanlage mit feucht-lehmigem Boden auszuwählen, könnte die Gemeine Esche der Richtige sein. Für Ihren Garten am Haus ist vielleicht die Blumenesche mit der schönen gelb-orangen Herbstfärbung eher passend.

Interessieren Sie sich für eine Esche und wissen nicht, ob dies der richtige Baum für Ihre Anlage ist? Besuchen Sie unsere Baumschule, um sicher zu sein!