Vorgarten gestalten: Die 10 besten Pflanzen plus Checkliste

Der Vorgarten ist die Visitenkarte des Hauses. Deshalb kann man schon ganz viel über den Eigentümer erfahren, schaut man sich die Bepflanzung an: von puristisch über modern, von romantisch bis farbenfroh. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihren Vorgarten am sinnvollsten gestalten und lange Freude daran haben.

Vorgärten richtig planen  

Die Herausforderung bei Vorgärten: Sie sollen das ganze Jahr über attraktiv sein und gleichzeitig pflegeleicht. Es sei denn, Sie nutzen den Garten vorm Haus auch als Ort der Entspannung und zum Leben draußen, weil zum Beispiel Ihre Terrasse nach vorn ausgerichtet ist. In der Regel jedoch investiert man noch mehr Planung, Arbeit und auch Geld in den großen Garten hinter dem Haus.

Aber: Der Vorgarten muss deshalb noch lange nicht uninteressant oder nüchtern ausfallen. Im Gegenteil – der etwas kleinere Garten kann besonders kreativ gestaltet werden, um zum Beispiel die Fassade des Hauses zu unterstreichen oder die Natur der Umgebung aufzugreifen. Dadurch entsteht ein sehr harmonisches Bild.

Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich intensiv Gedanken darüber zu machen, wie der Vorgarten gestaltet werden soll. Eine gute Planung, gern unterstützt von einem Experten aus dem Garten- und Landschaftsbau, hilft, unnötige Kosten zu vermeiden und den Überblick zu behalten.

Denken Sie daran: Durch Ihren Vorgarten gehen Sie tagtäglich. Und wenn Sie sich damit nicht wohlfühlen, beginnen und beenden Sie Ihren Tag nicht optimal.

Außerdem ist der Garten vor dem Haus Ihr Aushängeschild für Gäste und Passanten. Sie können sich damit ausdrücken und ein bestimmtes Bild nach außen vermitteln. Auch diesen Aspekt sollten Sie bereits bei der Planung eines Vorgartens beachten.

Wenn Sie einen Vorgarten anlegen möchten, kann unsere Checkliste für Sie nützlich sein:

  1. Welche Fläche steht zur Gestaltung zur Verfügung?
  2. Welchen Anspruch habe ich an meinen Vorgarten? Soll er z. B. pflegeleicht sein, farbig blühen, ein Wasserelement beinhalten, eher schlicht mit viel Stein oder üppig mit Kletterrosen sein? Es gibt unzählige Möglichkeiten.
  3. Welcher Boden liegt vor? Ist er sandig oder eher lehmig? Danach richtet sich die Pflanzenauswahl.
  4. Ist es ein abschüssiges Gelände oder eher flach?
  5. Welches Klima herrscht vor? Im eher feuchten, etwas raueren Klima, beispielsweise im Bergischen Land, gedeihen andere Gehölze als in gemäßigteren Zonen.
  6. Gibt es bestimmte kommunale Verordnungen, die ich beachten muss? Das könnten zum Beispiel Materialien sein, die ich nicht verbauen darf (weil sie nicht zum Stadtbild passen) oder man muss beachten, dass ein Sichtschutz wie Hecken oder Gabionen eine gewisse Höhe nicht überschreiten darf.
  7. Nicht zuletzt spielt mein Haus auch ein wichtige Rolle: Wie ist das Gebäude gestaltet und soll dies mein Vorgarten widerspiegeln (vielleicht bei den Gehwegen im Garten)?

10 Pflanzen: Die Besten für den Vorgarten

1. Kugelbäume für Vorgärten

Zierbäume in Kugelform sind beliebt für Vorgärten. Sie werden nicht zu groß und verdecken damit das Haus nicht, hinterlassen aber aufgrund ihrer außergewöhnlichen Form einen optisch ansprechenden Eindruck. Empfehlenswert sind Kugelahorn, Kugeleiche oder eine etwas seltenere Kugelkirsche. Übrigens wirken die Bäume mit den Kugelkronen sehr schön, wenn man mehrere in einer Allee pflanzt oder sie symmetrisch im Vorgarten positioniert. Unterschieden werden Zierbäume, die regelmäßig in Form geschnitten werden müssen
(wobei Ihnen auch gern ein Profi hilft, denn hier ist akkurates Arbeiten gefragt) und solche, die so gezüchtet wurden, dass sie nun von Natur aus rund wachsen.

2. Deutzia (Maiblumenstrauch)

Der Maiblumenstrauch blüht im Frühjahr wunderschön, meist weiß, doch auch rosa oder zartlila Rispen sind möglich. Er ist damit anziehend für viele Insekten und Schmetterlinge. Da er – je nach Sorte – nur zwischen knapp einem und drei Meter hoch, aber nicht so breit wird, eignet er sich ideal als Zierde für den Garten vorm Haus, besonders in Rabatten. Er ist robust und übersteht auch frostige Winter gut, allerdings ist es ein sommergrüner Strauch. Die Deutzia liebt feuchte und sonnige Standorte. Sie muss nicht zurückgeschnitten werden, Sie können das aber tun, dann allerdings erst nach der Blüte.

3. Forsythia (Goldglöckchen)

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Sie gehört zu den ersten Sträuchern, die im Frühjahr blühen und leuchtet dann goldgelb. Die Forsythie ist recht schnellwüchsig, so dass man nach wenigen Jahren schon einen guten Sichtschutz mit ihr aufgebaut hat. Denn sie kann sogar bis zu 3 Meter hoch werden! Allerdings dürfen Sie das Gehölz auch jährlich nach der Blüte zurückschneiden, wenn Sie es kleiner wünschen. An den Standort ist das Goldlöckchen nicht sehr anspruchsvoll: sowohl Sonne als auch Schatten ist in Ordnung und besondere Düngung braucht die Pflanze ebenfalls nicht.

4. Hydrangea (Hortensien)

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Bis zu 80 Arten gibt es von diesem beeindruckenden Gehölz – nicht umsonst gehört die Hortensie zu den beliebtesten Pflanzen im Garten. Oft wird sie als Blume bezeichnet, weil sie auffällige Blüten in den unterschiedlichsten Farben hervorbringt, doch sie gehört zu den Sträuchern und kann Höhen über 3 Meter erreichen. Die meisten Hortensien stammen ursprünglich aus Japan, sie wird aber inzwischen in vielen Sorten hier nachgezüchtet. Die Blühzeit reicht je nach Art von Mai bis in den Spätherbst und die Farbpalette ist breit gefächert: weiß, grün, rosa, rot, lila und besonders gern blau. Alle in Deutschland angebotenen Hydrangea sind frosthart, doch ein Winterschutz hilft den Pflanzen, sich im nächsten Jahr wieder optimal zu entwickeln.

5. Ligustrum (Liguster)

Entscheiden Sie sich dafür, in Ihrem Vorgarten eine Hecke anzulegen, sind Sie mit dem Liguster gut beraten. Alle Sorten sind recht winterhart und wachsen zügig – wenn man ihn nicht bändigt sogar bis zu 4 Meter hoch. Liguster vertragen alle Böden und kommen auch mit schattigen Plätzen zurecht. Sie können Ihre Ligusterhecke auch dreimal pro Jahr schneiden, sollten aber darauf achten, ob Vögel darin brüten. Denn die schwarzen Beeren des Gehölzes sind für Menschen zwar giftig, werden von Vögeln aber gern angenommen.

6. Magnolia (Magnolie)

Die blühenden Sträucher sind für ihren unverwechselbaren Duft berühmt, dazu erfreuen die weißen oder purpurfarbenen Blüten auch das Auge. Sie erscheinen noch vor den Blättern an der Magnolie, die im Übrigen komplett winterhart ist. Die Magnolia kann in verschiedenen Wuchshöhen erworben werden, so dass vom kleinen Vorgarten bis zur größeren Grünanlage das passende Gehölz gefunden werden kann. Eine Magnolie wirkt als Solitär am besten, zumal sie nicht geschnitten wird und relativ breit werden kann, was Sie beim Anpflanzen beachten sollten. Gute Planung ist also wichtig, wenn eine große, duftende Magnolie in Ihrem Vorgarten erblühen soll.

7. Cotoneaster (Kriechmispel)

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Sie ist klein und sie wächst schnell – perfekt also für den Vorgarten. Die Kriechmispel gehört zu den Bodendeckern und bildet dichte Teppiche. Von Mai bis Juni zeigt sie sehr viele kleine, weiße Blüten. Da sie aus den gemäßigten Zonen stammt, ist die Pflanze absolut frosthart. Allerdings sollten Sie beachten, dass es sowohl immergrüne wie auch sommergrüne Arten gibt. Kriechmispeln sind gut schnittverträglich und relativ anspruchslos an ihren Standort. Anziehend wirken ihre leuchtend roten Beeren im Herbst auf Vögel, weshalb Sie sich damit ein sehr lebendiges Stück Natur in den Vorgarten holen.

8. Vinca (Immergrün)

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Das kleine Immergrün zeichnet sich durch seine Robustheit und Anspruchslosigkeit aus. Auch wenn Sie eher unerfahren in Bezug auf die Gartengestaltung sind, können Sie mit dem Bodendecker nicht viel falsch machen: Er kommt bestens auf schattigen Plätzen zurecht, ist frosthart und eignet sich für fast alle Böden. Ein weiterer Vorteil des Immergrüns: Weil es so dicht wächst, kann sich Unkraut nur schwer ansiedeln. Sie haben immer ein gepflegtes Erscheinungsbild vor Ihrer Tür. Und attraktiv ist es auch, wenn es im Frühjahr lila blüht. Ein kleiner Nachteil ist jedoch, dass alle Pflanzenteile der Vinca giftig sind.

9. Lonicera nitida (Heckenmyrthe)

Schön buschig und zügig wächst die Heckenmyrthe, vor allem die Sorte “Maigrün”. Als Bodendecker kommt sie sowohl mit sonnigen wie schattigen Standorten zurecht. Im Prinzip ist sie immergrün, in strengen Wintern kann sie allerdings auch ihre Blätter abwerfen. Weil sie bis zu 25 Zentimeter pro Jahr an Wuchs zulegt, kommt sie auch als Hecke im Vorgarten bzw. Sichtschutz in Frage. Ihre Form ist eher kugelig und sollte nur in jungen Jahren geschnitten werden. Ansonsten haben Sie mit der Heckenmyrthe nicht viel Arbeit, weil sie auf allen Gartenböden gedeiht und keinen besonderen Dünger benötigt.

10. Bambusoideae (Bambus)

Er ist ein markantes Stilelement des modernen Gartens und passt bestens zu Stein- oder Kiesflächen im Vorgarten. Der Bambus wächst extrem schnell, weshalb man mit ihm innerhalb kürzester Zeit (etwa 3 Vegetationsperioden) eine dichte, grüne Hecke als Sichtschutz erzeugen kann. Bambus ist somit praktisch, aber auch einfach in der Pflege. Empfehlenswert ist das Anpflanzen im Frühjahr, damit das Gewächs über den Sommer schon gut austreiben kann. Da es für jeden Standort die passenden Bambusart gibt, werden Sie auch in schattigen oder eher kleinen Gärten Erfolg mit dieser Pflanze haben. Wichtig ist hier die fachgerechte Beratung, sonst wächst Ihnen der Bambus “über den Kopf” oder rückt zu nah an das Nachbargrundstück heran.

5 hilfreiche Experten-Tipps für den Vorgarten

Tipp 1: Immergrüne Pflanzen bevorzugen

Diese sehen nicht nur im ganzen Jahr gut aus – sie verursachen in der Regel auch weniger Arbeit. So entfällt zum Beispiel das Entfernen des herabfallenden Laubes im Herbst. Und gerade an tristen Tagen sehnt sich der Mensch nach Farben.

Tipp 2: Winterharte Pflanzen auswählen

Auf hier greift das Argument: wenig Aufwand und trotzdem gepflegtes Grün. Winterfeste Gewächse müssen nur in Ausnahmefällen speziell gegen Frost geschützt werden und erblühen auch nach Schneefall im Frühjahr erneut.

Tipp 3: Stauden anpflanzen

Stauden, wie zum Beispiel Lavendel, sind mehrjährig und damit pflegeleicht. Ist der Vorgarten einmal angelegt, müssen Sie sich bei Stauden nicht jedes Jahr erneut Gedanken über Anpflanzungen machen. Allerdings sollten die Gehölze natürlich trotzdem regelmäßig Pflege erfahren, zum Beispiel in Form geschnitten werden.

Tipp 4: Auf die Lichtverhältnisse achten

Vorgärten haben oft das Problem, dass sie im Schatten liegen, weil Häuser gern nach Himmelsrichtungen ausgerichtet werden. Die Terrasse und der Hausgarten befinden sich dann meist auf der Sonnenseite – und diese eben oft auf der Rückseite eines Hauses. Deshalb ist es nicht hilfreich, für den Vorgarten anspruchsvolle Pflanzen auswählen, die bevorzugt an sonnigen Standorten gedeihen.

Tipp 5: Untergrund passend gestalten

Sie können die Zwischenräume Ihres Vorgartens auf unterschiedliche Art gestalten: Bodendecker sind eine Möglichkeit. Zwischen den Gewächsen kann aber auch Mulch oder Kies aufgebracht werden. Entscheiden Sie sich für die Gestaltung mit Kies, sollten Sie auf Pflanzen wie Gräser und Bambus zurückgreifen. Dies passt optisch ausgezeichnet zusammen und verleiht Ihrem Vorgarten eine asiatische Anmutung.

Bevorzugen Sie den unempfindlichen Mulch in Ihrem Vorgarten, sollte es grober Mulch sein. Sind die Rindenschnitzel nämlich zu fein, verrotten sie schnell und werden bei starkem Wind auch davongetragen. Dann müssen Sie in kurzen Abständen nachfüllen, was sich auf die Kosten niederschlägt.

Fazit zur Vorgartengestaltung

Der Vorgarten Ihres Hauses ist wie eine Visitenkarte, und Sie können damit zum Beispiel die Architektur Ihres Heimes unterstreichen. Der kleine Garten sollte genauso gewissenhaft geplant und gestaltet werden wie der größere Hausgarten. Weil der Vorgarten oft etwas schwierigere Licht- oder Bodenverhältnissen zu bewältigen hat, ist die Auswahl der Pflanzen bzw. Gehölze sehr wichtig. Lassen Sie sich am besten von einem Landschaftsgärtner beratenund ziehen Sie dazu unsere Checkliste zu Rate. Den kreativen Gartenideen sind bei der Vorgartengestaltung somit kaum Grenzen gesetzt.