Forsythie: So schneiden Sie den Strauch für üppige Blüten

Noch nicht einmal 200 Jahre ist die Forsythie in Europa zu Hause. Aber kann man sich heute einen Park oder Garten ohne diesen Frühlingsboten vorstellen? Sie ist ein dankbares Gehölz, welches gerne auch zur Begrünung in der Stadt gepflanzt wird. Damit sie üppig blüht, muss sie regelmäßig geschnitten werden. Wir erklären Ihnen, wie es richtig geht.

Wenn sie im ganz zeitigen Frühjahr ihre gelben Blüten Richtung Sonne streckt – manchmal sogar noch durch den Schnee hindurch –, dann weiß man: Der Winter ist endgültig vorüber. Wie kaum ein anderer Strauch steht die Forsythie sinnbildlich für das Wiedererwachen der Natur.

Bekannt ist sie auch unter dem Namen Goldglöckchen oder Goldflieder, doch die botanische Bezeichnung Forsythie hat sich viel stärker etabliert. Sie zählt zu den Groß- bzw. Ziersträuchern

Steckbrief zum Goldglöckchen
(Forsythia x intermedia)

Forsythie - Ansicht.png

Foto : Flickr, © lessi2306, CC2.0

Höhe

Der Großstrauch wird etwa 2 bis 4 Meter hoch und 2 bis 3 Meter breit; Zwergsorten reichen nicht über 2 Meter hinaus

Alter

kann älter als 30 Jahre werden

Standort Licht

sonnig, warm, verträgt auch Schatten

Standort Boden

bevorzugt nährstoffreiche Böden, nicht zu viel Kalk im Boden, kommt aber mit allen Standorten in unseren Breiten zurecht; Staunässe vermeiden, damit die Wurzeln nicht faulen

Herkunft

ursprünglich aus Asien, seit 1833 in Europa zu finden

Blätter / Laub
  • sommergrüner Strauch
  • Blätter erscheinen nach der Blüte
  • grüne, etwa 6 cm lange Blätter, gegenständig angeordnet, am Rand gezackt
Blüte
  • meist goldgelb und glockenförmig
  • blüht von März bis Mai
  • Blüten etwa 4 cm lang, vierzählig
  • Blüten schon vor Blattaustrieb an den Zweigen des Vorjahres
  • diese Blütenfarben sind möglich: Hellgelb, Goldgelb, Dunkelgelb, Weiß

Wenn Sie eine Forsythie kaufen möchten, beachten Sie:

Hecke aus Forsythien: schneller Sichtschutz
Die Pflanze wächst von Natur aus schmal aufrecht, strauchförmig und überhängend, was sie zu einem geeigneten Heckengehölz macht. Außerdem gilt sie als schnellwüchsig. Wünschen Sie sich einen Sichtschutz, könnte die Forsythie Ihre Ansprüche erfüllen – bereits nach etwa 4 Jahren erzeugt sie eine dicht verzweigte Hecke. Jedoch benötigt diese regelmäßige Pflege, um nicht von unten zu verkahlen.

Pro Meter werden zwei Pflanzen gesetzt, dabei spielt die Pflanzzeit keine große Rolle: Das Goldglöckchen können Sie ganzjährig anpflanzen. Außer bei gefrorenem Boden natürlich.

Bringen Sie den Strauch jedoch im Frühjahr in die Erde, haben Sie den Vorteil, dass er bis zu den ersten Frösten im Herbst ein festes Wurzelgeflecht ausbilden kann. Er gehört zu den Flachwurzlern und bildet viele Verzweigungen.

Forsythien düngen?
Nein, solch ein Gehölz braucht keine zusätzliche Düngung. Weil es so genügsam ist und reich verzweigte Wurzeln ausbildet, kommt es mit dem im Erdreich befindlichen Nährstoffen aus.

Ist die Forsythie giftig?
Leicht giftig ist die Pflanze schon, jedoch droht durch das pure Berühren keine Gefahr. Verschlucken sollte man die Forsythie allerdings nicht, so dass Sie bei Kindern und Haustieren Obacht haben müssen.

Ist die Forsythie winterhart?
Ja, ein Goldglöckchen ist winterhart, jedoch nur bedingt frosthart. Den wichtigen Unterschied erklären wir Ihnen in diesem Beitrag. Es ist also sinnvoll, die Forsythie bei sehr niedrigen Temperaturen entsprechend zu schützen, zum Beispiel mit einem Vlies.

Forsythie schneiden – so geht´s?
Der Zierstrauch ist für seine Blütenpracht bekannt – doch ob das Gehölz wirklich so üppig gelb blüht, hängt viel vom richtigen Schnitt ab. Wird die Forsythie nicht regelmäßig geschnitten, wird sie blühfaul und sieht nach einigen Jahren verkümmert aus.

Die Heckenschere setzen Sie deshalb am besten jährlich direkt nach der Blüte an. Bei Solitärgehölzen werden die überhängenden Zweige geschnitten. Bei dichten Hecken achten Sie bitte auf Vogelnester. Die Forsythie verträgt den starken Rückschnitt eines Teils der Triebe nach der Blüte, weil sich die neuen Blütentriebe im Laufe des Jahres wieder entwickeln. Damit regen Sie also die Blühfreudigkeit an und sorgen gleichzeitig für die Verjüngung der Pflanze.

Obwohl also die Forsythie gut schnittverträglich ist, sorgt ein radikaler Rückschnitt (auf den Stock setzen) nicht immer für den gewünschten Erfolg. Ältere Pflanzen treiben dann womöglich nicht mehr so reichlich aus.

Tipp: Der halbe Stock ist eine gute Lösung, wenn der Strauch von unten verkahlt. Sind Sie sich nicht sicher, welche Äste Sie wie weit einkürzen sollen, holen Sie sich Hilfe vom Gartenexperten, um im Folgejahr wieder eine reichblühende Forsythie zu generieren.

Weniger geeignet ist der Strauch für einen Formschnitt. Er wirkt am schönsten, wenn man ihn in seiner natürlichen Wuchsform unterstützt – und zwar von Anfang an, um gesunde Verzweigungen zu erhalten.

Wie blühfreudig die Pflanze ist, kann auch an einer alten Tradition beobachtet werden: Zweige der Forsythie werden gern zum Barbaratag am 4. Dezember geschnitten und ins Wasser gestellt, damit sie zu den Weihnachtstagen in voller Blüte stehen. Und man sich bereits auf den Frühling freut.

Fazit zur Forsythie

Der robuste Frühjahrsblüher fällt nach dem Winter mit seinen sonnengelben Blüten ins Auge. Die Forsythie stellt geringe Ansprüche an Standort oder Pflege, so dass sie ein geeigneter Zierstrauch sowohl für Parks und Stadtbegrünungen als auch für Gärten ist. Beliebt sind ebenfalls Forsythien-Hecken, wobei man diese nicht in künstliche Form zwingen sollte. Der richtige Schnitt ist nämlich bei dem Gehölz das A und O, damit es üppig blüht und nicht von unten verkahlt.