Die Eibe: ideal als immergrüne Heckenpflanze und Solitärbaum

Kaum Arbeit, immergrün, blickdicht, attraktiv, anpassungsfähig: Eine Eibenhecke hat viele Vorteile. Entscheiden Sie sich für dieses Gehölz, gibt es wenig Probleme, selbst wenn relativ ungünstige Standortbedingungen vorliegen oder Sie noch kein Gartenexperte sind (dafür gibt es übrigens auch Profis, die Ihnen gern zur Seite stehen). Entdecken Sie die Vielfalt der Eibe!

Die Europäische bzw. Gemeine Eibe, lateinisch Taxus baccata, gehört zu den Nadelgehölzen (Koniferen) und ist damit ideal, wenn Sie sich eine immergrüne Hecke wünschen. Seit Jahrtausenden ist die Pflanze in Mitteleuropa heimisch und damit robust, frosthart und anspruchslos. Selbstverständlich gibt es die Eibe auch als großen Baum – in unserer Baumschule finden Sie Gehölze in jeder Größe und Form –, häufig jedoch wird die Eibe als Heckenpflanze gekauft.

Steckbrief zur Europäischen Eibe (Taxus baccata)

Eibe-Detailansicht.pngFoto: Flickr / © Randi Hausken, CC2.0

Höhe

je nach Art (bzw. Baum oder Heckengehölz): 2 bis 10 Meter

Alter

kann als Baum sehr alt werden: Die älteste Eibe Deutschlands wird auf etwa 2000 Jahre geschätzt.

Standort Licht

fühlt sich ebenso in der Sonne als auch im Schatten wohl

Standort Boden

anspruchslos und kann somit auf jedem durchlässigen Boden gepflanzt werden, Staunässe sollte vermieden werden

Herkunft

alle 10 Eibenarten sind auf der Nordhalbkugel angesiedelt, die Gemeine Eibe ist als einzige in Europa heimisch

Nadeln
  • immergrüner Nadelbaum
  • biegsame Nadeln
  • diese können gerade oder gebogen sein
  • Spitze vorn aufgesetzt
  • nicht stechend
Blüte

es gibt männliche und weibliche Pflanzen (zweihäusig); Blütezeit ist im März und April

Früchte
  • männliche Zapfen sind kugelig und gelblich
  • weibliche Pflanzen entwickeln im Herbst markante rote Samenmäntel, die in der Mitte einen Samen tragen; “baccata” bedeutet Beeren tragend
  • ein Samenmantel (Arillus) ist im eigentlichen Sinn keine Frucht, jedoch wirkt er wie eine Beere
  • diese süßlich schmeckenden “Früchte” werden gern von Vögeln gefressen

cta eibe kaufen

Eibe kaufen und pflanzen: Das ist wichtig

Durch ihr dichtes Geäst eignet sich die Eibe bestens als Sichtschutz oder auch lebender Zaun. Allerdings sollte man gleich entsprechend große Pflanzen auswählen, weil sie zu den langsamer wachsenden Hecken gehört; bis zu 30 cm Zuwachs pro Jahr sind möglich.

An den Boden stellt sie kaum Anforderungen, sie kommt selbst mit stark durchwurzeltem Untergrund zurecht, weil ihre Wurzeln bis zu 2 Meter tief in den Boden reichen. Auch wenig Licht macht ihr nichts aus.

Gepflanzt werden etwa 3 Pflanzen pro Meter, um eine gut blickdichte Hecke heranzuzüchten. Die beste Pflanzzeit ist entweder der Herbst oder das Frühjahr. Zwar ist die Eibe frosthart, jedoch sollte man die jungen Pflanzen nicht allzu harten Temperaturen aussetzen bis sie fest verwurzelt sind. Düngen Sie die Eiben beim Anpflanzen mit etwas Kompost; über dieses Extra an Nährstoffen freut sich die Pflanze übrigens in jedem Frühling.

Eibe schneiden und formen: So geht’s richtig

Eibe-Detailansicht(02).pngFoto: Flickr / © Alexxx Malev, CC2.0

Das Gehölz gehört zu den schnittverträglichsten überhaupt. In vielen Parkanlagen oder auch Privatgärten findet man in hübsche Formen geschnittene Eiben – ob als Hecke oder frei wachsender Baum. Der langsame Zuwachs hat einen entscheidenden Vorteil: wenig Arbeit. Denn ist die Hecke einmal geschnitten, muss man nicht permanent nacharbeiten.

Am besten schneidet man Taxus baccata im Frühjahr, wenn sie gut austreibt, um recht schnell wieder optisch ansprechendes Grün zu haben. Achten Sie dabei auf mögliche Vogelnester, denn die dichten Verzweigungen sind als Unterschlupf sehr beliebt. Ein Rückschnitt pro Jahr reicht vollkommen aus.

Ist Ihnen die Hecke zu groß geworden, verträgt sie auch einen radikalen Rückschnitt – sogar ins alte Holz oder bis auf den Stock. Sie treibt wieder aus. Jedoch braucht es dann wiederum Jahre, bis eine neue formschöne und blickdichte Hecke heranwächst. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie weit Sie die Eibe einkürzen wollen und ob das eigentlich sinnvoll ist, fragen Sie einen Landschaftsgärtner mit Erfahrung dazu.

Ein Hinweis zum Schnittgut: Da alle Teile der Pflanze bis auf den Samenmantel giftig sind, dürfen entfernte Zweige nicht auf den Kompost, sondern sollten über den Hausmüll entsorgt werden. Sensible Menschen tragen bei der Arbeit am Gehölz am besten Handschuhe.

Eine Alternative für eine immergrüne, aber ungiftige Hecke ist der Liguster.

Becher-Eiben und Säulen-Eiben

Bis ins späte Mittelalter gab es in unseren Breiten ausgedehnte Eibenwälder. Da der Baum jedoch ein besonders hartes und schweres Holz besitzt, war er für die Langbögen der Armeen sehr gefragt, weshalb der Bestand extrem zurückging. Heute ist die Eibe viel mehr als Gehölz in Gärten, Parks oder anderen Grünanlagen von Bedeutung als in Wäldern als Holzlieferant.

Dazu haben auch die interessanten Kreuzungen von Taxus baccata beigetragen. Aus der Verbindung mit der Japanischen Eibe entstand Taxus x media. Und daraus wiederum eine Reihe von Heckenpflanzen, die besonders frosthart und langlebig sind:

Fruchtende Bechereibe (Taxus media ‘Hicksii’)

  • braucht wenig Licht und deshalb ein tolles Gehölz für Unterpflanzungen
  • wächst recht schmal und aufrecht
  • sollte nicht höher als 2 Meter werden, um nicht becherförmig auszufächern (daher auch der Name)
  • wirkt auch als Solitärpflanze attraktiv
  • viele Beeren tragend

Eibe ‘Hillii’ (Taxus media ‘Hillii’)

  • die männliche Form von ‘Hicksii’, daher keine Beeren tragend
  • braucht wenig Licht und deshalb ein tolles Gehölz für Unterpflanzungen
  • wächst recht schmal und aufrecht
  • sollte nicht höher als 2 Meter werden, um nicht becherförmig auszufächern (daher auch der Name)
  • wirkt auch als Solitärpflanze attraktiv

Kegel-Eibe (Taxus baccata ‘Overeynderi’)

  • breit-kegelförmiger Aufbau
  • sehr frosthart
  • wird bis zu 5 Meter hoch
  • dunkelgrüne Farbe
  • sehr pflegeleicht

Fazit zur Gemeinen Eibe

Ein pflegeleichteres Gehölz werden Sie im Garten kaum finden. Die Eibe überzeugt durch frisches bis dunkles Grün und ihre roten “Früchte” im Herbst. Als immergrüne, dichte Pflanze eignet sie sich bestens als Hecke bzw. Sichtschutz, aber auch einzelne Sträucher, wie zum Beispiel die Art Taxus media ‘Hicksii’, werten jede Anlage auf. Weil sie langsam wächst und sehr anspruchslos ist, macht sie wenig Arbeit – ideal also auch für Anfänger!